Auch wenn es persönlich in Zeiten des verlängerten Kontaktverbotes nicht geht: Hier könnt ihr uns virtuell besuchen! Mit dem Po im heimischen Sessel gondeln wir gemeinsam durch die Einrichtungen und ihr könnt sehen und lesen, was uns in diesen Zeiten bewegt und auf Trab hält!
In den besonderen Wohnformen ist die Situation gerade wie der Name: besonders. Da die meisten Mieter*innen hier in Wohngemeinschaften leben, wird zwar der Kontakt zwischen den Wohngemeinschaften vermieden, innerhalb der WGs ist das aber zwischen gemeinsam genutzter Küche und Wohnzimmer schlicht nicht möglich. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen?
Kino geschlossen? Wir haben unser eigenes!
In der Kinowoche im Viktorheim schlugen Filmfanherzen höher: Jeden Tag sah sich eine andere WG im improvisierten, hauseigenen Kinosaal einen Blockbuster der Wahl an!
Die Vorlieben gingen dabei weit auseinander: Während sich eine Wohngemeinschaft beim „Schuh des Manitu“ kaputtlachte, mussten andere Mieter*innen bei „Titanic“ die Taschentücher auspacken. Und während die nächsten bei den Abenteuern der Gallier in „Asterix“ dank großer Leinwand quasi hautnah dabei waren, stieg die Spannung beim „Anschlag“ ins Unermessliche!
Egal ob lustig, traurig oder spannend: Nicht fehlen durfte natürlich das Popcorn! Warm, frisch und hygienisch konnten sich die Kinobesucher*innen nach Herzenslust durchfuttern!
Zwischen Lachyoga und Osterkränzen
Auch an der Dahlienstraße ist das normale Leben ganz schön durcheinandergewirbelt. Hier erzählt die Hausleitung vom „Unser Haus“-Standort Dahlienstraße, Sonja Schmidt, von den guten und den schlechten Seiten dieser Sondersituation:
Mittlerweile haben unsere Mieter*innen verstanden, warum es die Kontaktsperre gibt und was es mit dem Virus auf sich hat.
Sonja Schmidt, Hausleitung von Unser Haus an der Dahlienstraße
Sonja Schmidt berichtet, dass es wichtig war, die Informationen spielerisch, teilweise mit Bildern und in für jede*n verständlicher Sprache zu vermitteln:
„Uns geht es in erster Linie darum, dass die Mieter*innen das Thema ernst nehmen, aber nicht in Panik verfallen. Das gilt natürlich auch für uns Mitarbeiter*innen: Panik verbreiten macht einfach keinen Sinn!„
Stattdessen wird an der Dahlienstraße die Zeit im Rahmen der Corona-Einschränkungen positiv gefüllt: mit Spielen, rhythmischen Bewegungsangeboten und der Möglichkeit sich beim Kunstangebot kreativ auszutoben! An Ostern gab es auch in diesem Jahr bemalte Ostereier und einen selbstgebackenen Hefezopf und zum Glück gibt es den hauseigenen Garten, in dem auf Wunsch der Mieter*innen Ostertüten versteckt werden konnten.
Auch unkonventionelle Angebote nehmen die Mieter*innen gerne an:
„Besonderen Anklang gab es beim Lachyoga. Humor und Musik sind besondere Wege, diese Krise zu überstehen. „
Trotz aller Ablenkung:
„Unsere Mieter*innen merken gerade, wie sehr sie die Aktivitäten außer Haus vermissen. Sei es das Tagesstrukturierende Angebot, aber auch den eigenen Einkauf zu tätigen, Rezepte abzuholen oder den Hauseinkauf zu begleiten. Das wird zum Schutz der Mieter*innen gerade alles von den Mitarbeiter*innen erledigt. So merken wir natürlich auch, was unsere Mieter*innen sonst leisten und in wie vielen Bereichen sie ihr Leben mit Motivation bereits selbstbestimmt und in Eigenverantwortung geführt haben.“
Aber die Sondersituation bewirkt auch Positives:
„Was vor Corona jeden Tag der Erinnerung bedurfte – Stichwort Hygiene – klappt jetzt ohne Erinnerungshilfe und mit geringer Unterstützung! Außerdem sehen die Mieter*innen ihr Zuhause nun mehr wie ein Zuhause! Sie fangen an, ihre Bäder oder andere Räumlichkeiten, teilweise in Begleitung und mit Unterstützung, selbst zu reinigen. In den Pflanzkübeln werden erste Blumen gepflanzt. Wir haben gemeinsam die Terrasse gereinigt und der Garten wird für Quality- Time genutzt! Hier wird jeder Sonnenstrahl von allen als Balsam für die Seele empfunden!
Um den Kontakt auf eine andere Art und Weise aufrechtzuerhalten, ist bei den Mieter*innen die Idee entstanden, mal wieder Briefe zu schreiben, an all die Menschen, die sie zur Zeit vermissen.
Trotzdem bedeutet Corona auch für die Mitarbeiter*innen eine neue Herausforderung. Sie müssen den Mieter*innen täglich ein wenig Gelassenheit vermitteln, Ängste und Unsicherheiten abbauen. Alle Mieter*innen sind plötzlich ganztägig im Haus.
Und natürlich gibt es Tage, da sind die Mieter*innen besonders angespannt und wir arbeiten als Mitarbeiter*innen am Limit. Da gilt es auch für uns immer die Ruhe zu bewahren. Umso wichtiger sind dann gute Gespräche und gegenseitiges Aufbauen und Motivieren, dass wir als Team gut zusammenarbeiten um diese Zeit gut zu überstehen. Das machen und zeigen wir gerade!
Auch wenn wir gerade alle auf Abstand gehen müssen, sind wir enger zusammen denn je!
Mieter*innen wie Mitarbeiter*innen.“
Und im BeWo?
Im Betreuten Wohnen, wo die Klient*innen in eigenen Wohnung leben, sieht die Situation etwas anders aus. Denn Gruppenangebote sind hier natürlich gerade gänzlich tabu und für die meisten fällt auch die gewohnte Arbeit im HPZ gerade flach. Wie es den Leuten im BeWo geht und was ihre Geschichten sind, das erfahrt ihr beim nächsten Mal 😉
Bis dahin also! Bleibt gesund und zuversichtlich!